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Sehen - Urteilen - Handeln

Egal wann und wo - unsere Methodik bestimmt unser Tun

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Sehen

- Was ist die Situation? Was geschieht? Was ist passiert?
- Was sind die Folgen der Situation oder des Geschehens?
- Wie viele sind davon betroffen? Wie vielen geht es ähnlich?
- Warum ist das so passiert? Was sind die Gründe der Situation?
- Wer profitiert davon?
- Wer leidet darunter?
- Welche Rolle spielen SPECAspekte?
» Ohne zu sehen, können wir nicht urteilen oder handeln.
» Das Sehen gibt uns den Kontext, von dem aus wir arbeiten können.
» Durch das Sehen erkennen wir, ob und inwiefern wir selbst Teil des Problems sind.
» Es hilft uns, uns unserer eigenen Realität bewusst zu werden und eine Aktion durchzuführen, die sich lohnt.
» Das SEHEN muss kritisch, offen und mit reinem Herzen durchgeführt werden, damit es gelingt. Falls nicht, werden das URTEILEN und      HANDELN seicht und oberflächlich.
» Mögliche Mittel zum Sehen sind Fragebögen und Interviews sowie gesammelte Lebensrealitäten.
» Ein wichtiger Aspekt ist, vom eigenen Erleben auszugehen und sich darüber auszutauschen, dies zu reflektieren.

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Urteilen

Zum Urteilen gehört eine Bewertung der Situation auf der Basis unserer Werte und eine Entwicklung einer Vision davon, wie die Situation unseren Werten gemäß eigentlich sein sollte. Fragen dazu können sein:

- Wie fühlt ihr euch beim Betrachten der Situation?
- Was würde Jesus dazu sagen?
- Entspricht diese Situation der Berufung (Würde und Verantwortung) jedes jungen Menschen?
- Joseph Cardijn sagt: „Jeder junge Mensch ist mehr wert als alles Gold der Erde.“ Passt die Realität zu dieser Aussage? Wo sind  Widersprüche?
- Was sagt euch euer Glaube? Was würde Jesus Christus tun, wenn er in eurer Situation wäre?
- Was wäre das Beste, das ihr in dieser Situation tun könntet?
- Gibt es Widersprüche zwischen der Situation und der Menschenrechtscharta/ dem internationalen Arbeitsrecht/ dem Koran?
- Was denkt ihr, was passieren sollte?
- Was wäre deine/eure Idealvorstellung? Was ist eure Vision von der Realität? Wie sollte die Situation sein? Wovon träumt ihr? Was wäre ein Idealzustand?

Anhand solcher Fragen entwickeln wir eine Vision davon, wie die Realität sein sollte.

Das Urteilen ist wichtig, denn dabei:
» entdecken wir die Widersprüche zwischen der Realität und unserer Würde
» bilden wir uns eine Meinung
» merken wir, was richtig und was falsch ist
» schauen wir, was unsere Werte oder unser Glaube zur Situation sagen
» werden wir uns bewusst, warum wir die Aktion durchführen
» entwickeln wir, was für eine Situation wir wollen

Ohne zu wissen, was man erreichen will, kann man nichthandeln

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Handeln

Um das Handeln zu planen, geht man von den Erkenntnissen des Sehens (wer sind die Akteure? Was sind die Ursachen?) und Urteilens (was für eine Situation wollen wir?) aus. Fragen dazu sind die folgenden:

- Was müsste anders sein, damit die Vision Wirklichkeit werden kann? Wie müsste es sein? (worin müsste die Andersartigkeit bestehen?) - so entwickeln wir Langzeitziele
- Welche Kurzzeitziele sind Schritte in Richtung unserer Langzeitziele?
- Was können wir tun, um diese Kurzzeitziele zu erreichen?
- Welche Mittel verwenden wir, um unsere Ziele zu erreichen?
- Welche Methoden verwenden wir, um unsere Ziele zu erreichen?
- Wie ist unser Zeitplan?
- Wen können wir noch involvieren?
- Wann werden wir unsere Aktion wie evaluieren? Wer begleitet uns, mit wem tauschen wir uns aus?

Unsere Aktion sollte sein:
» herausfordernd – man braucht etwas Mut dafür
» lohnend – sie könnte Veränderung herbeiführen
» durchführbar
» ein Schritt nach vorne – wenn sie erfolgreich ist, ist sie ein Schritt nach vorne zu einer größeren Veränderung

Unsere Aktion kann:
» individuell oder kollektiv sein. (Aber auch bei der individuellen Aktionen sollte es andere CAJlerInnen geben, die nachfragen, zum Beispiel:“ Hast du es gemacht? Hat es geklappt? Was tust du jetzt?“)

Unsere Aktion kann auch:
» bildend sein (z. B. Ein Arbeitsrechteforum)
» direkt im Leben eines CAJlers/ einer CAJlerin statt finden: in der Schule oder am Arbeitsplatz gegen einen konkreten Missstand vorgehen, mehr Mitbestimmung fordern/einen Betriebsrat gründen, bei ungerechter Benotung mit Lehrern, bei ungerechter Bezahlung mit Vorgesetzten sprechen. Sehr oft ist es ratsam, MitschülerInnen oder KollegInnen mit ein zu beziehen, mit ihnen zu sprechen, sich zusammen zu tun und gemeinsam zu handeln.
» repräsentativ sein – z.B. auf Basis von Sehen und Urteilen einen Antrag beim BDKJ einbringen, Unterschriften für eine Forderung sammeln...
» Service sein – z.B. Hausaufgabenhilfe, Berufsorientierung (Vorsicht! Es ist wichtig, gerade bei Service-Aktionen, zu reflektieren: wer macht die Aktion warum? Wie ist der persönliche Bezug der Handelnden zur Aktion? Ist die Aktion ein Schritt zur Veränderung der Realität? Bleibt es beim Service stehen oder geht es noch weiter? Verändern wir etwas oder sind wir Teil des Systems?)

Adresse

Christliche Arbeiterjugend
Diözesanverband München und Freising e.V.
Preysingstraße 93
81667 München

Kontakt

Email: info@caj-muenchen.de 
Telefon: 089 / 480 92 22 46          
Mobil: 0151 / 40 74 45 60

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